WEBERKNECHTE
Die Weberknechte sind ein lustiger Verein, der nicht nur während der Fasnet aktiv ist. Wir treffen uns auch unterm Jahr und haben viel Spaß miteinander. Im Augenblick besteht unsere Gruppe aus 23 Erwachsenen und 4 Kindern bzw. Jugendlichen. Wir würden uns sehr über Nachwuchs, egal, ob jung oder alt freuen. Bei Interesse melde dich doch bitte bei uns über das Kontaktformular dieser Homepage.
DIE GESCHICHTE
Es war im 16. Jahrhundert, als in unserer jetzigen Stadt Leutkirch die Zunft der Weber die weitaus stärkste Zunft in der Stadt war. Von rund 2000 Einwohnern waren es zeitweise über 200 Weber. Da das Geschäft gut lief, machten sie durch die zu zahlende Reichssteuer aus Leutkirch eine wohlhabende Stadt. So kam es auch, dass die Zunft der Weber eine eigene Hostube erhielt.
Eines Tages reiste aus einer anderen Stadt ein Weber zu. Es war ein fröhlicher und lustiger Bursch. Er wurde als Knecht in die Zunft aufgenommen. Seine Aufgabe war es die fertigen Leinen und sonstigen Materialien zwischen den verschiedenen Werkstätten zu transportieren.
Schon von weitem machte der Weberknecht mit seiner am Wamst angebrachten Schelle auf sich aufmerksam. Überall freute man sich auf den fröhlichen und lustigen Gesellen, der immer zu Späßen aufgelegt war und auch immer für entsprechenden Schabernack sorgte.
So bürgerte es sich ein, dass der Weberknecht abends in der Hostube, wo sich die Weber nach der Arbeit Müh zum geselligen Beisammensein trafen für Unterhaltung, Frohsinn und Heiterkeit sorgte.
Von Tag zu Tag wuchs die Beliebtheit des Weberknechts durch sein sonniges Gemüt. Als Zeichen der Dankbarkeit wurde er von der Weberzunft mit einem holzgeschnitzten Flachsmesser ausgezeichnet, das er fortan mit Stolz immer bei sich trug.
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Schorsch Riedle (†), Walter Braun, Karl-Heinz Wipper und Hubert König hatten die Idee zur Gründung dieser neuen Gruppe bei einem geselligen Umtrunk am Zunftmeisterempfang 1993 in Scheidegg.
Die Idee wurde von den Gründern der Gruppe permanent weiterverfolgt. Herbert Mayer unterstützte Schorsch Riedle bei dem Entwurf des Kostüms.
Auch die Maske wurde von Herbert Mayer bildlich entworfen. Martina Merz fertigte dann einen entsprechenden Gipsabdruck und schnitzte und bemalte auch die entsprechenden Holzmasken.
Zugeschnitten und bearbeitet wurde das Häs von Schorsch Riedle. Die Flachsmesser wurden von Rolf Hegele entworfen und hergestellt. So ergab sich ein Mosaiksteinchen um das andere bis das komplette Häs vorgestellt werden konnte.
Seit dem 11.11.1994 gibt es die Figur des Weberknechts, um Frohsinn und Heiterkeit während der Fasnet unter den Leuten zu verbreiten. In ihre erste Saison ging die Gruppe mit 20 erwachsenen Mitgliedern und 6 Kindern.
HÄS
Die freundlich lachende Holzmaske versehen mit einem Kopftuch aus hell getünchtem Leinenstoff, mit einem blauen Stoffrand und einer rotgezackten Borte. Auf dem Kopftuch sind Flachsblumen aufgenäht. Am Zipfel des Kopftuchs befindet sich eine Glocke.
Das eigentliche Kostüm ist ebenfalls aus hell getünchtem Leinenstoff und ist benäht mit typischem Handwerkszeug der Weberzunft, wie zum Beispiel dem Flachsstuhl, dem Flachsrechen, einem Spinnrad, dem Schiffchen für Webstühle, Garnrollen, Flachsmesser und Mostschlegel.
An der Jacke befindet sich rechts in Brusthöhe das Wappen der Stadt Leutkirch.
Zu dem Kostüm werden braune Handschuhe und braune Schuhe getragen. In der Hand hat der Weberknecht das holzgeschnitzte Flachsmesser und um den Bauch wird ein brauner Ledergurt mit verschieden großen Schellen getragen.