SCHACHENMÄNNLE
DIE SAGE
Bei der alten Gerichtsstätte zwischen Leutkirch und Reichenhofen, erstreckte sich bis vor etwa 100 Jahren ein Wald in Richtung Zeil. Er hatte, in Zusammenhang mit der alten Malstätte etwas Unheimliches an sich, besonders bei Nacht. Aus ihm ist die Sage des Schachenmännlein überliefert worden. Ungefähr eine halbe Stunde unterhalb Leutkirch befand sich ehedem auf der Leutkircher Haid unweit Reichenhofen ein großer Wald, der als ,,Haidschachen“ bekannt war. Hier geisterte früher ein kleines, altmodisch gekleidetes, altes Männle umher. Da es sich in diesem Wald herumtrieb, gaben ihm die Geschichtenerzähler den Namen ,,Schachenmännle“. Am meisten hatten die Fuhrleute mit ihm zu schaffen. Kam nämlich ein Gefährt oder Reiter nachts des Weges, bemerkte man von weitem zuerst ein kleines Lichtlein. Als man diesem näher kam, tauchte plötzlich das Schachenmännle auf und setzte sich auf den Wagen oder das Ross, so dass dieses in unbändige Furcht und Angst geriet und meist durch ging. Dies kam so häufig vor, dass in Reichenhofen seinerzeit kaum ein Fuhrmann gewesen ist, der das unheimliche Männle nicht gesehen hatte. Seit Abholzung des Waldes hört man aber von dem Männlein nichts mehr.
Sagen ragen wie uralte Bäume zurück in die Vergangenheit. Sagen wecken uns in Ehrfurcht und leisen Schauer. Wir messen an Ihnen unsere Vergänglichkeit. Gehen wir darum nicht gedankenlos an ihnen vorüber.
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Die Idee entstand auf dem NZ-Sommerfest 1981. Hans Jörg Riedle, damals Bajazzo Gruppenführer wollte sich in seiner alten Position "nicht mehr dauern anschmieren" und deshalb etwas neues anfangen. Stadtarchivar Vogler hatte im Zweibändigen Werk von Karl Reiser über "Bräuche, Sagen und Sprichwörter des Allgäus" die Sage vom Schachenmännle gefunden. Unterstützung fand er damals beim Vizepräsidenten des Allemannischen Narrenrings und NZ-Geschäftsführer Bruno Klingler sowie beim Narrenring Brauchtumswart Herbert Mayer aus Gebrazhofen, der den ersten Entwurf fertigte. Hans Jörg Riedle erarbeitete dann mit Kurt Kübler aus Bad Wurzach die Maske und mit Sepp Bauer aus Wangen das Häs.
HÄS
Dieses besteht aus:
- einem schwarzen breitrandigem Filzhut
- eine dunkel gefasste Holzlarve mit braungraumelierter Perücke, die am Hut befestigt ist.
- braune grobgenähte Tuchjacke, mit Bündchen an den Ärmeln und mit Alkantara besetzt.
- grüne Bundhose, an den Seiten ebenfalls mit Alkantara besetzt
- dunkelbraune Stulpenstiefel
- braune oder grüne gestrickte Handschuhe
- eine eiserne Laterne in der einen Hand
- eine Karbatsche in der anderen Hand.