GRÜNE HEXEN
Seit 1960 klingt das "Grün Hex" in der Fasnet durch die Straßen von Leutkirch, aber auch in weiter Ferne ist es zu hören. Diese Hexengruppe ist aus den Reihen der Narrenzunft und auch vom Leutkircher Kinderfest, mit ihrer Spielestraße, nicht mehr wegzudenken.
Gegründet von acht jugendlichen Klassenkameraden, waren die Grünen Hexen zuerst "selbständig" und schlossen sich erst 1964 der Narrenzunft an. "Grünmasken" war anfangs der Name dieser Hexengruppe. Im Laufe der Jahre bekamen die Grünen Hexen stetigen Zuwachs und sind heute, mit 135 Erwachsenen und 43 Kindern, die größte Gruppe der Narrenzunft Leutkirch.
Im Jahre 1960 kamen die acht Klassenkameraden, Hans-Werner Birkenmaier, Robert Diem, Hubert Gaub, Bruno Koch, Horst Kohler, Otto Kramer, Roland Krapf und Robert Weber auf die Idee, aktiv an der Leutkircher Fasnet teilzunehmen. Weil die Hexenmaske, auf die damals 15 jährigen Schüler, eine große Faszination ausübte und eine Aufnahme bei den bereits bestehenden Stadthexen in diesem Alter noch nicht möglich war, beschlossen sie eine eigene Hexengruppe zu gründen, welche damals noch den Namen „Grünmasken“ trug.
Diese Grünmasken wurden anfangs noch aus Pappmaschee gefertigt. Sie waren ohne einen glättenden Papierüberzug noch sehr rau, auch farblich waren sie noch hellgrün. In Heimarbeit wurden von den Müttern die Blusen, Kopftücher und Schürzen genäht. Aus den Beständen der Großmutter wurde der Rock und eine Stehbrunzhose zweckentfremdet.
Mit viel Herzklopfen meldete sich die Gruppe beim Nachbar Georg Gegenbauer zur Teilnahme am Umzug an und sie durften teilnehmen. Es war ein tolles Erlebnis und sie beschlossen mit ihrem „Boss“ Horst Kohler weiterzumachen. Einige neue Mitglieder kamen hinzu und es ging in das zweite Narrenjahr.
Es wurde die zweite Auflage der Pappmascheemasken hergestellt, welche nun dunkelgrün eingefärbt wurden. Zu Beginn bestand das Häs aus einem karierten Hemd, einem schwarzen Rock, einer rot-weiß karierten Schürze, rot-weiß-geringelten Stutzen und einem rot-weiß-gepunkteten Kopftuch mit der Pappmaschee-Maske.
Da die „Pappmascheemasken“ während der Fasnet immer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, kam bald der Wunsch nach richtigen Holzmasken auf. Innerhalb von zwei Jahren wurden beim Holzschnitzer Hasenmaile in Biberach 8 bis 10 handgeschnitzte Holzmasken angeschafft. Dies bedeutete auch gleichzeitig das Ende der Pappmascheemasken. Mit der Anschaffung der Holzmasken wurde auch das Häs in der neuen Form entworfen. Dieser Entwurf hat bis heute noch Bestand und wird auch sicherlich noch sehr lange in der Fasnet zu sehen sein. Seither kennt man die Grünen Hexen in ihren grünen Blusen mit den roten Zacken an den Ärmeln, dem schwarzen Rock, der roten Schürze mit der schwarzen Katze, den rot-weißen Stutzen, der weißen Brunzhose, den Strohschuhen und dem roten Kopftuch an der Maske.
In 55 Jahren Grüne Hexen gab es "nur" 8 Hexenmeister. Der erste war Horst Kohler(1960-1964) gefolgt von Robert Diem (1965-1966), Max Natterer (1967-1969), Hubert Gaub (1970-1977), Ali Hirschauer (1978-1994), Wolfgang Schreck (1995-1997), Michael Huber (1998-2006) sowie Alexander Rauh (2007 bis 2018), Michael Gaub (2018-heute).
Seit 1964 sind die Grünen Hexen offiziell der Narrenzunft Nibelgau Leutkirch e.V. beigetreten und zieren mit der Katze und der Stadthexe das Dreigestirn der Narrenzunft.