PRINZENPAAR
Ein Prinzenpaar wurde bereits 1955 aufgestellt und hat seinen Ursprung im rheinischen Karneval. Es repräsentiert die Zunft während der Fasnetsaison. Für das Prinzenpaar wurde ein Häs geschaffen, das im Stil a1thergebrachten Brauchtums in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance, dem sogenannten Cinquecento, gestaltet ist. Diese Stilepoche des 16. Jahrhunderts, vor allem die Zeit von 1520 bis 1530, galt mit ihrer Modeschöpfung als das Schönheitsideal, sowohl im eigenen Land, als auch als Repräsentationsgewand in deutschen Fürstenhäusern und bei hohen reichen Patrizierherren. Nicht zuletzt galt auch im fasnachtlichen Treiben, dass das niedere Volk sich gerne in kostbare Gewänder hüllte, um sich damit wenigstens in den tollen Tagen zur Fasnetszeit einem anderen Stand zugehörig fühlen zu können.
HÄS BIS 1999
Prinz
Die Kopfbedeckung besteht aus einem breitrandigen, roten Samtbarett mit weißer Straußenfeder. Unter einem blauen, offenen, langen Schultermantel aus Samt, der Zimara, trägt der Prinz einen roten Wams aus Samt mit Goldbordüren und einer Knopfreihe. Die angesetzten, blauen, aufgebauschten Samtärmel haben im oberen Armteil fammenartige Ausschnitte, ein Leinenhemd hervorschaut. Die lange, tiefblaue Bundfaltenhose hat ebenfalls Flammenausschnitte. Weiße Kniestrümpfe und Schnallenschuhe bilden den Abschluss.
Prinzessin
Ein Diadem krönt die Prinzessin. Das Kleid besteht aus langen, großflächigen Ärmeln und kragenlosem Mantel aus tiefblauem Samt mit schmalen goldenen Tresen. Im Gegensatz zum Prinzen ist das Unterkleid mit Brust- und Schulterausschnitt aus rotem Samt in gleicher Länge wie das Oberkleid, an dem in gleichem Material lange Ärmel angesetzt sind, deren oberer Teil fammenartig ausgeschnitten ist und das weiße Leinenhemd hervorschaut.
HÄS AB 2000
Prinz
Er trägt eine gepuffte und geschlitzte, knielange Hose aus dunkelblauem Samt. Die lange Jacke aus weinrotem Samt wurde mit gelber Samtborte abgesetzt und trägt Goldknöpfe. Als farblicher Kontrast ist der Umlegekragen sowie die am Oberarm gepufften und geschlitzten Ärmel aus blauem Samt gearbeitet. Die Einsätze sind weiß wie bei der Hose. Neben dem weinroten Barett als Kopfbedeckung, trägt er einen Übermantel aus ebenfalls Weinrotem Samt mit wuchtigem ge1bgoldfarbenem Kragen. Die Ärmel sind überlang und offen, so dass der Jackenärmel herausschaut. Der Mantel ist mit weinroten und gelben Samtbändern verziert. Zum Ball trägt er einen roten Samtumhang mit goldfarbenem Kragen und eine prunkvolle Prinzenmütze. Diese ist verziert mit Goldbändern, Stickereien und bunten Swarowski-Strasssteinen, sowie ansehnlichem Fasanenfederschmuck. Als äußeres Zeichen seiner närrischen Macht, trägt der Prinz das goldfarbene Narrenzepter.
Prinzessin
Sie trägt ein tailliertes Kleid mit weitem offenem Rock, gearbeitet aus dunkelblauem Samt. Der Unterrock wie auch der Einsatz im Oberteil sind aus glattem, farblich abgestimmtem Stoff. In den gepufften und gesch1itzten Samtärmel sind weiße Einsätze eingearbeitet. In Anlehnung an die Stadtfarben wurden alle Längsnähte mit Goldborte versehen. Unter dem ausgeschnittenen Kleid trägt sie eine hochgeschlossene Bluse mit Rüschenabschluss. Zum Kleid gehört eine weinrote Samtjacke mit hochgestelltem Kragen. Die langen Ärmel sind, wie der taillenlange Leib vorne kürzer, nach hinten länger. Ein Pompadour vervollständigt das Gesamtbild. Auf dem Kopf trägt sie ein Diadem. Der Umhang für die Ballgarderobe ist aus rotem Samt und durch eine Brosche zusammengehalten.